An Tjörns Südseite liegt die alte Fischersiedlung Rönnäng. Der Name Rönnäng ist in Bohuslän üblich und stammt von dem Wort „röjning“ (Rodung) ab. Die Gemeinde hat ungefähr 1400 Einwohner, die sich im Sommer verdoppeln.
Tjörns südlichste Spitze heißt Tjörne huvud. Dort gibt es einen Aussichtsplatz, den man über Treppen erreicht. Die Aussicht ist atemberaubend, weit draußen im Skagerack treffen sich Himmel und Meer. Die Inseln Åstol, Dyrön, Tjörnekalv und Klädesholmen liegen aufgereiht wie Perlen im Meer. Im Süden auf der anderen Seite des Fjords liegt Marstrand mit der Carlsten Festung am Horizont. Die Silhouette des Pater Noster sieht man im Westen. Es ist ein altes Heidenstammleuchtfeuer, das nunmehr zum Kulturerbe erklärt worden ist.
Von Rönnäng aus geht eine Passagierfähre nach Åstol, Dyrön und im Sommer auch nach Marstrand. Von hier können auch Angelfahrten unternommen werden. In Rönnäng gibt es Hotels, Restaurants, eine Jugendherberge und ein Gästehafen.
Auf einer Anhöhe oberhalb der Kirche liegt Pär Lagerqvists Dichterstube. In seinen Gedichten schrieb er über die Menschen am Meer, das schwere Leben und den Tod.
„Die Männer gehen an Land und schweigen,
nur der Name wird leise gewispert,
sie wollen die Brücke nicht verlassen, zurück sie bleiben.
Einer blieb auf See.“
In Rönnäng war die Fischerei früher die wichtigste Erwerbsquelle. Als es in der Fischindustrie kriselte, mussten sich die Leute eine andere Arbeit suchen. Am Ort gibt es heute unter anderem ein Gefrierhaus und eine Werft. Auf Ängholmen, eben außerhalb der Gemeinde liegt Europas größte Fischmehlfabrik.
Die Kirche von Rönnäng besteht aus weiß gestrichenem Holz und stammt aus dem Jahre 1795. Das Votivschiff der Kirche soll zeigen woher der Wind weht. Unter den Linden auf dem Friedhof liegen die Seemannsgräber dicht an dicht, bedeckt mit Kieselsteinen.